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Gehörlosenkultur Teil 1

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Das Gehörlose eine eigene Kultur haben wurde erst im Jahre 1965 erkannt, bis heute hat sich dieses Wissen allerdings nur bei den Wenigsten durchgesetzt.
Die Vorstellung, dass Gehörlose eine eigene Kultur hätten, wurde zuerst im „Dictionary of American Sign Language“ von William Stokoe, Carl Croneberg, und Dorothy Casterline zum Ausdruck gebracht.


Dies war ein großer Schritt für die Anerkennung der Gehörlosen. Vor dieser Veröffentlichung, wurden Gehörlose einzig unter dem Aspekt ihres Hörverlustes gesehen. Der Gedanke, dass Gehörlose eine eigene Kultur hätten war bis dato völlig neu…

Aber es ist tatsächlich eine eigene Kultur: ein erlerntes Verhalten einer Gruppe Menschen, die dieselbe Sprache, Werte, Verhaltensmuster und Traditionen teilen.

In diesem Rahmen kann ich natürlich nur grob einige Informationen zu dem Thema weitergeben. Die hier vorgestellten Bücher geben da einen wesentlich tieferen Einblick in die Gehörlosenkultur.

Sprache

Sprache und Kultur sind eng verwurzelt. Ohne die Sprache kann man die Kultur nicht lernen und ohne die Kultur bleibt die Sprache ohne Kontext.
Die Gehörlosenkultur bedient sich einer gemeinsamen Sprache, der Gebärdensprache. Die rechtliche Anerkennung der DGS in Deutschland erfolgte allerdings erst 2002 mit dem Behindertengleichstellungsgesetz.
Der amerikanische Linguist William Stokoe war der Erste der ASL erforschte und bewies, dass es eine wirkliche Sprache ist, nicht nur „Englisch mit den Händen“ oder „Bilder in die Luft gemalt“ wie viele dachten.

Gebärdensprache ist eine lebendige, vielfältige und vollständige Sprache.

Werte

Die Gehörlosenkultur beruht auf einigen wichtigen Werten:
Sprache

Gebärdensprache ist der wertvollste Besitz der Gehörlosen. Lautsprache ist für Gehörlose nahezu nutzlos. Selbst wenn sie bis zu einem gewissen Grad das Lippenlesen erlernen können, ist das lautsprachige Wortverständnis nicht annähernd dem der Gebärdensprache. Wenn die Ohren nunmal nicht funktionieren, kann man sie auch nicht dazu zwingen.

Gebärdensprache ist die natürliche Sprache der Gehörlosen. Genauso wie Hörende selbstverständlich die Lautsprache verwenden, nutzen Gehörlose die Gebärdensprache. Das ist einfach ihre Sprache und man sollte sie nicht dazu zwingen eine „Fremdsprache“ benutzen zu müssen.

Die Gehörlosen sind was ihre Sprache betrifft sehr beschützerisch. Es hat schon viele Bemühungen gegeben, Sprachsysteme zu erfinden, um Gehörlosen Kindern zu „helfen“ richtiges Deutsch zu lernen (z.B. LBG). Diese sind keine Sprachen und werden von der Gehörlosenwelt nicht akzeptiert. Das Einzige was diese Systeme bewirkten ist, dass sie gehörlose Kinder ihrer natürlichen Sprache beraubten und ihnen die Möglichkeit der erfolgreichen Kommunikation nahmen.

Gebärdensprache ist für die Kommunikation Gehörloser unerlässlich. Inzwischen gibt es viele Möglichkeiten für Gehörlose, sich im Internet per Videos in ihrer Sprache auszutauschen (z.B. vlogs).

 

Fortsetzung: Gehörlosenkultur Teil 2

 

Hier geht es weiter:

Deutschlandkarte mit Verzeichnis aller Gebärdensprachkurse

Tests von Lernmaterialien zum Selberlernen

Hilfreiche Artikel um Gebärdensprache zu lernen

Kursleiter gesucht: VHS südliches Münsterland, Lüdinghausen
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